Mehr Parkplätze = weniger Drämmli

Posted on January 19th, 2012, January 19th, 2012 in Uncategorized.

Christophe Haller, Präsident des TCS beider Basel, träumt von der autogerechten Stadt. Daher wirkt er führend im Komitee «Ja zur Parkrauminitiative» mit. Seine Initiative möchte den Bau von neuen Tiefgaragen und Parkhäusern fördern und die Erstellung von Parkplätzen in Vorgärten und Hinterhöfen ermöglichen, sowohl in den Quartieren als auch in der Innenstadt.

Die schlimmste Auswirkung einer Annahme der Parkrauminitiative wäre nicht der Bau von neuem Parkraum oder der zusätzliche Verkehr, sondern der Abbau bei Tram und Bus, der dadurch drohte.

Wenn Sie an einen Ort fahren wollen, tun Sie das nur, wenn es dort einen Parkplatz hat. Es gilt die einfache Formel: Ohne Parkplatz kein Autoverkehr. Und je mehr Parkplätze um so mehr Zu- und Wegfahrten. Je näher ein Parkplatz beim Zentrum liegt um so begehrter und teurer ist er. Je teurer ein Parkplatz ist, um so kürzer wird darauf parkiert. Je kürzer parkiert wird um so öfter führt dies zu Verkehrsbewegungen.

Zusammengefasst: Je zentraler der Parkplatz um so grösser der finanzielle Anreiz, ihn zu bauen und um so mehr Verkehrsbewegungen erzeugt er. Deshalb sind besonders Parkplätze im Stadtzentrum Gift für die verstopften Verkehrswege: Sie führen zu deutlich mehr Autoverkehr, mehr Lärm, Verunstaltung, Gefahren und Gestank (vor allem auch im Vergleich zu billigen Parkplätzen in den Quartieren, wo manchmal tagelang die gleichen Autos abgestellt sind). Diese Schattenseite ist allen bekannt.

Aber es gibt noch eine andere Konsequenz, über die kaum jemand spricht: Jeder zusätzliche Autofahrer ist ein Bus- und Trampassagier weniger. Wenn die Nachfrage nach den Leistungen des öffentlichen Verkehrs sinkt, wächst die Gefahr, dass Kurse gestrichen und ganze Linien ausgedünnt werden. Und es wird weniger investiert. Die reduzierte Attraktivität des öffentlichen Verkehrs bietet wiederum einen neuen Anreiz,  mit dem Auto zu fahren, wodurch die Nachfrage nach Parkplätzen steigt. Mehr Parkplätze bedeuten wieder mehr Autos auf der Strasse. Ein Teufelskreis kommt in Gang.

Die Bevorzugung des öffentlichen Verkehrs mit eigenen Spuren und Grünphasen an den Ampeln gerät unter Druck, wenn die Autos öfters in Kolonnen neben einer freien Tram- und Bus-Trasse stehen. Bald ist es vorbei mit dem Vortritt der BVB. Wer dies nicht glaubt, schaue um ein paar Jahrzehnte zurück, als die «Drämmli» noch regelmässig im Autoverkehr stecken blieben (wie heute noch manche Busse). Oder blicke nach Genf, wo Trams wegen Autoschlangen nicht vorwärts kommen.

Die schlimmste Auswirkung einer Annahme der Parkrauminitiative oder des Gegenvorschlags wäre nicht der Bau von neuem Parkraum oder der zusätzliche Verkehr, sondern der Abbau bei Tram und Bus, der dadurch drohte. Getroffen würden die Schwachen, die Alten und die Jungen, die sich noch kein Auto leisten können.

Dieser Beitrag reflektiert die Meinung der Autorin / des Autors und nicht zwingend diejenige der Redaktion.

40 Responses to 'Mehr Parkplätze = weniger Drämmli'

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  1. Kurt Seiler said,

    January 19th, 2012, 8:57

    Können Sie mir mal erklären wie Sie gute Steuerzahler in die Stadt bringen wollen? Steuerzahler die (zu) viel Steuern für einen überbordenden Staatsapparat zahlen sollen – um dann ihnen vorzuschreiben kein Auto zu besitzen da ja keine Parkplätze vorhanden sind. Und überhaupt, Alte Schwache und Junge haben können sich auch kein Auto leisten und darum sollen andere auch darauf verzichten. Meine Güte Herr Wiener, Sie wollen mit vollen Händen Geld ausgeben, und verschwenden keinen Gedanken daran dass das was man ausgibt vorher erst durch ein paar blöde Steuerzahler eingenommen werden muss. Und dass der ÖV hochsubventioniert ist wird schon gar nicht mal erwähnt. Auweia, auf was steuern wir da zu? Wohl auf eine reinrassige Neidgesellschaft ersten Ranges die jeden verteufelt der etwas mehr hat als die andern.
    Haben Sie sich schon mal ernsthaft gefragt, warum Basel die unbeliebteste Stadt der Schweiz ist und in allen möglichen Rankings denkbar schlecht abschneidet?
    Mich überrascht das überhaupt nicht mehr.

  2. Tim Weser said,

    January 19th, 2012, 11:36

    @Kurt Seiler:
    Als ob normale Strassen und Autoverkehr nicht auch hochsubventioniert wäre. Das verschweigen Sie nämlich.
    Ansonsten wird der ÖV zu Recht subventioniert, da es auf der Hand liegt, dass ein Verkehrsmittel welches eine zweistellige bis dreistellige Anzahl an Personen transportieren kann günstiger und umweltfreundlicher ist sowie weniger Platz in Anspruch nimmt (oder gibt es in Ihrem PW Stehplätze oder vier Sitze in einer Reihe?).
    Verzichten auf sein Auto muss niemand, aber es ist doch Irrsinn mit selbigem zu fahren, wenn es bereits eine attraktive ÖV-Verbindung gibt (oder gäbe).

    Ich jedenfalls bin froh, dass ich in Basel rasch und auch relativ stressfrei mit dem ÖV in die Firma komme, anstatt mich durch den Verkehr zu quälen und einen Parkplatz finden zu müssen.

  3. Markus Streich said,

    January 19th, 2012, 11:43

    Herr Seiler: Verbringen Sie mal ein paar Tage (oder besser Wochen) in der Autostadt Marseille und Sie werden die Basler Verhältnisse mit dem m.E. idealen Mix aus ÖV und Individualverkehr wieder herbeisehnen.

  4. Kurt Seiler said,

    January 19th, 2012, 12:40

    Woher wissen Sie was gut ist für Marseille und was nicht?

  5. Markus Streich said,

    January 19th, 2012, 16:41

    Weil ich mich dort mehrere Wochen pro Jahr aufhalte.

    Marseille ist ein typisches Beispiel für das totale Versagen der Verkehrsplanung der 50er Jahre. Sämtliche Tramlinien wurden dazumals entfernt. Die Quittung für diese Fehlplanung kassieren wir heute jeden Morgen und jeden Abend: Die Stadt versinkt im Stau. Fahrzeiten von über einer Stunde zum 25 km entfernten Flughafen sind in der Rushhour keine Seltenheit. Die beiden U-Bahnlinien und die zwei neuen Tramlinien bedienen nur das Stadtzentrum und den Osten der Stadt. Die Busse bleiben natürlich auch immer im Stau stehen und sind somit relativ nutzlos.

    Ich jedenfalls freue mich immer wieder auf Basel. Super ÖV. Und wenn man mit dem Auto unterwegs ist, bleibt man nicht überall im Stau stehen (nur auf der Osttangente). Der Mix ist 1A. Und so sollte es auch bleiben.

  6. Hans Eichhorn said,

    January 19th, 2012, 13:17

    Herr Seiler, es geht doch hier nicht um Neid! Ich gönne Ihnen Ihr Auto, ich wäre manchmal froh, ich müsste nicht immer Vati um sein Auto bitten. Wenn schon, dann geht es darum, dass die, die etwas mehr haben, die anderen bei der Zelebrierung dieses “Wohlstandes” belästigen. Sei dies in Form von Lärm, Abgasen, Unfällen, usw. …
    Was mich sehr zuversichtlich stimmt ist dass eine neue Generation von “guten Steuerzahlern” heranwächst, die ohne 4-rädrige Statussymbole auskommt oder auskommen will, da sie gesehen hat, was die Generation vor ihnen der Umwelt schon alles zugemutet hat.

  7. Hardy said,

    January 19th, 2012, 13:36

    Sie haben absolut recht Herr Seiler. Sollten Weser/Streich auch mal immer zu Arbeitsbeginn im vollgepfropten Tram neben Leuten stehen müssen welche sich vermutlich alle 2 Monate eine Dusche leisten würden sie hier nicht solche einen Unsinn losschreiben. Die Angstmache mit dem “ausdünnen” der Tramlinien und Streichen der Kurse ist dummes Geschwätz, im Gegenteil es ist leider wie bei den SBB auch beim Tram so, dass der Personenverkehr kaum noch bewältigt werden kann. Also bitte immer mehr Leute in die Stadt holen, Bevölkerungswachstum hurra, aber auf keinen Fall die notwendige Infrastruktur bereitstellen. Wenn ich das Wort Think-Tank lese kommt es mir so vor dass sich jedes Feld-Wald-Wiesen Vereinchen jetzt Think-Tank nennt, das tönt gut – sagt aber rein gar nichts über die Qualität des dort allenfalls stattfindenden Denkens oder vielleicht nur Träumens aus! Hinzu kommt dass es auch in der Innenstadt Geschäfte gibt und wer nach einem Einkauf zusätzlich zu seinem Körper auch noch die Einkäufe ins Tram quetschen will – scheitert leider oftmals. Es braucht genügend Parkplatze und eine gute Parkinginfrastruktur in der Stadt, genauso wie DANEBEN ein eher noch besseres und dichteres Angebot im ÖV benötigt wird. MITEINANDER ist immer besser als sich gegenseitig auszuspielen.

  8. Markus Streich said,

    January 19th, 2012, 17:03

    Vielen Dank für die Blumen, Herr Hardy. Welchen Unsinn meinen Sie denn genau? Ich fahre jedenfalls in Basel mit dem Tram zur Arbeit und kann Ihr Problem nicht ganz nachvollziehen. Wenn mal jemand stinkt, wechsle ich meinen Platz, ganz einfach.

  9. Andi Meier said,

    January 20th, 2012, 11:48

    Ein Grossteil der Leute die mit dem Auto durch die Stadt fahren, zahlen aber nicht in der Stadt ihre Steuern. Eine Stärkung des Individualverkehrs kommt hauptsächlich jenen zugute, die auf dem Land wohnen und in der Stadt arbeiten. Anstatt die Innenstadt mit Parkraum und Autoverkehr zu verstopfen, sollte man doch eher am Stadtrand gute Verkehrsanbindungen und Parkraum schaffen und gleichzeitig die ÖV-Verbindungen zur Innenstadt ausbauen.

    Ich habe durchaus Verständnis für alle, die ihr Auto nicht aufgeben wollen oder können. Es sollte jedoch jedem klar sein, dass in einer dicht besiedelten Stadt nicht jeder direkt vor seinem Haus bzw. Arbeitsplatz parken kann. Das hat nichts mit Neid zu tun, ich finde es nämlich richtig, dass sich das nicht jeder leisten kann, sonst würden wir im Verkehrschaos versinken. Während ein Auto auf dem Land oft eine Notwendigkeit ist, ist es in einer Stadt ein Luxus.

    Für Strecken innerhalb der Stadt lasse ich jedenfalls mein Auto stehen.

  10. Andi Meier said,

    January 20th, 2012, 11:53

    PS: zu ihrem Städte-Ranking: Waren sie schonmal im Feierabendverkehr in Zürich mit dem Auto unterwegs? Da bin ich ja zu Fuss schneller.

  11. Buschbrenner Rudi said,

    January 19th, 2012, 11:18

    Wenn sämtliche Linken sofort ihr Auto abmelden und damit den Blödsinn welchen sie andauernd von sich geben umsetzen, ist das Problem gelöst. Also bitte.

  12. Hans Eichhorn said,

    January 19th, 2012, 13:10

    Und wenn die Rechten, die ihr Auto auch nicht brauchen das selbe tun würden, hätten wir paradisische Zustände!


  13. January 19th, 2012, 11:33

    Wenn alle schon verengten und gesperrten Strassen wieder geöffnet werden, sehe ich keine Probleme im Verkehrsfluss. Auch schon heute.

  14. Marc Schweizer said,

    January 19th, 2012, 11:33

    Die Leute können also nicht selber entscheiden, was besser für sie, die Umwelt, die Stadt etc. ist. Man muss sie zu ihrem ÖV-Glück zwingen. Man muss auch Privaten, die eigenen, privaten Boden besitzen, vorschreiben, was sie mit diesem Boden anzustellen haben. Zum Glück gibts Leute wie sie, Herr Wiener, die uns sagen, was das Beste für uns ist. Sonst würde die ganze Menschheit orientierungslos, chaotisch und egoistisch umherirren – die Menschheit hätte es auch nie so weit gebracht, hätten uns nicht einige Superweise wie sie den Weg der Glückseligkeit aufgezeigt. Danke!

  15. Tim Weser said,

    January 19th, 2012, 11:53

    @Marc Schweizer:
    Eben weil die Leute nicht selber objektiv, klug und zum Wohle der Allgemeinheit entscheiden können (ergo egoistisch sind), muss man Sie zu Ihrem Glück zwingen. Das gehört nunmal auch dazu, wenn man Teil einer Gemeinschaft ist. Wenn Jeder das machen könnte was er wollte, wäre das zum Nachteil von Jedem.
    Wenn jeder das Recht haben sollen dürfte mit dem Auto zu fahren, müsste jede Basler Strasse pro Fahrtrichtung mindestens zwei oder drei Spuren besitzen und ganze Häuserblocks niedergewalzt werden um Parkraum zu schaffen. Was im Endeffekt heisst, dass die Schweiz weiter zersiedelt würde, da der Flächenverbrauch steigt.
    Aber dieses Szenario scheinen Sie ja zu bevorzugen.

  16. Kurt Seiler said,

    January 19th, 2012, 12:42

    “Eben weil die Leute nicht selber objektiv, klug und zum Wohle der Allgemeinheit entscheiden können (ergo egoistisch sind), muss man Sie zu Ihrem Glück zwingen”
    So einen Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

  17. Marc Schweizer said,

    January 19th, 2012, 12:52

    Aha und wer entscheidet dann für mich “klug”? 50,1% der Bevölkerung? Zum Glück wurde ich von der Gemeinschaft zum “Minarettfrieden” gezwungen.Komischerweise bin ich bis anhin auch davon ausgegangen, dass tatsächlich JEDER das Recht hat, mit einem Auto zu fahren. Und trotzdem haben wir keine 6-spurigen Autobahnen, die durch die Stadt führen und die Tram und Busse sind mehr als überfüllt, obwohl reichlich vorhanden. Merken sie etwas? Eigenverantwortung ist das Zauberwort. Leider sind immer mehr Schweizer der Meinung, Zwang sei die Lösung für alles. Ich wünschte mir wieder eine grundsätzlich liberalere Grundhaltung – egal welcher politischen Zugehörigkeit. Denn ohne diese wird die hochgelobte Demokratie zur Diktatur der Mehrheit an der Minderheit.

  18. Hardy said,

    January 19th, 2012, 13:46

    Herr Weser ich denke mal bei Ihnen hat während dem Schreiben zwischendurch der “Think-Tank” ausgesetzt. Ganz sicher soll jeder der arbeitet, Steuern bezahlt, Unterhalt an Tram und Strassen mitfinanziert und es sich leisten kann auch ein Auto besitzen dürfen! Würden keine Verkehrsabgaben seitens Automobilisten mehr gemacht (auch die Benzinsteuerabgaben!) so wäre der ÖV sehr sehr viel teurer! Häuser müssen sicher keine niedergewalzt werden, Neubauten dürfen nur bewilligt werden wenn sie eine den Bewohnern entsprechende Anzahl an “inhouse” Parkplätzen bieten – gilt ebenso für neue Geschäftsbauten. Ihr ausgefallener “Think-Tank” BEWIRKT und FÖRDERT die Zersiedelung der Schweiz, weil nach Ihrem Baumuster wer sich ein Auto anschaffen möchte AUSSERHALB wohnen müsste, also MEHR VERKEHR und mehr Überbauungen ausserhalb der Arbeits und Einkaufszentren… sehr intelligent und gut durchdacht solche Vorschläge! Gratuliere!

  19. Tim Weser said,

    January 19th, 2012, 14:09

    Eben genau das habe ich ja gesagt. Mehr Autos bedeutet dass mehr Platz für Strassen und mehr Platz für Parkings benötigt wird womit weniger Platz für Wohn- und Geschäftsräume zur Verfügung steht – es sei denn, man baut alles unter der Erde oder in luftiger Höhe. Und das bedeutet dann doch ganz klar, dass die Städte und Gemeinden noch mehr Platz benötigen und Fläche versiegeln. Und dass dies kein wünschenswertes Szenario sein kann, sollte doch jedem klar sein.

    Um das mal plastisch zu machen: Ein Basler Combino-Tram ist 43m lang und kann 255 Personen befördern.
    Ein Mittelklasseauto ist, das runde ich mal, ca. 4,5 m lang und befördert in der Regel im Berufsverkehr nur eine Person. Rechnet man den Abstand zwischen den Autos hinzu (variiert je nach Geschwindigkeit), so kommen auf den 43m eines Trams gerade mal 5 bis 10 PW, also ungefähr 10 Personen (maximal möglich wenn alle Autos voll besetzt wären maximal 50). Autoverkehr nimmt also mindestens fünf mal so viel Raum ein wie leistungsfähiger ÖV! Und die Parkflächen habe ich jetzt noch nicht einmal berücksichtigt.

  20. Hans Eichhorn said,

    January 19th, 2012, 13:09

    Nein Herr Schweizer, die Gschichte zeigt, dass die Leute nicht selber entscheiden können was besser für die Umwelt ist. Sonst hätten wir wesentlich weniger Verkehr in der Innenstadt und zumindest die innerstädtischen Pendler würden auf das Auto verzichten. Leider können Autonutzer manchmal nicht mal entscheiden, was für sie selbst am Besten wäre. Z.B. eine morgendliche Velotour ins Büro oder so!

  21. Hardy said,

    January 19th, 2012, 14:03

    Und Herr Eichhorn ist natürlich voll und ganz bewusst dass er seine morgendliche “Velotour” auf einem unasphaltierten von Schlaglöchern und Radfurchen übersähten “Veloweg” durchführen wird. Nach dem Verursacherprinzip werden selbstverständlich die Nutzer des Trampeseln selber für die Kosten der Infrastruktur aufkommen.. da spielt es dann auch keine Rolle mehr wenn sein Armani-Anzug und die Krawatte beim nächsten Platzregen durchnässt werden. Die Dreckspritzer und der Morast an und in Schuhen und Socken tragen zu einem gelungenen Start in einen erfreulichen Tag bei…. ahaaa.. vielleicht irre ich mich ja, der Herr Eichhorn fährt NICHT im Anzug zur Arbeit.. aber es gibt trotzdem auch solche die in Anzug und Krawatte zum Job antreten… Denke

  22. Ivo Birrer said,

    January 19th, 2012, 12:19

    Es ist schon faszinierend. Da wird ständig geheult, dass sich der Kanton Baselland zu wenig an den viel beschworenen Zentrumsleistungen der Stadt Basel beteiligt und es wird gefordert, dass er seiner Rolle innerhalb der Partnerschaft gerechter werden muss. Was dabei immer wieder gerne vergessen geht: Zentrumsleistungen beinhalten nicht nur Theater-Subventionen. Das Anbieten von Zentrumsleistungen bedeutet auch, dass man der potentiellen Kundschaft die nötigen Zugänge zur Verfügung stellt. Diese wiederum lediglich auf den ÖV zu beschränken ist nicht nur sinnlos, es ist auch unfair und kurzsichtig. Es mag sein, dass mehr Parkplätze mehr Verkehr generieren, weniger Parkplätze müssen im Umkehrschluss aber nicht bedeuten, dass deutlich weniger Verkehr generiert wird. Im Gegenteil: Der Suchverkehr wird gesteigert und das Wildparkieren gefördert. Mehr Parkplätze müssen her! Ob diese nun am Stadtrand oder in der Innerstadt sind, spielt dabei keine Rolle. Eine gewisse Nähe zu Geschäften scheint allerdings zwingend. Aber was macht die Stadt? Sie verschiebt ihr Parkplatzproblem sehr eigensinnig aufs Land. Soll sich doch die Landschaft um die pendelnden Arbeitskräfte kümmern, oder um jene, welche mit dem Auto ihre Wocheneinkäufe bestreiten wollen/müssen. Für mich ein klarer Fall von purem Egoismus einer scheinheilige Gesellschaft, zumal dieses Verhalten deutlich gegen die oft angeführte und sehr einseitig gelebte Partnerschaft verstösst.

  23. Hans Eichhorn said,

    January 19th, 2012, 13:05

    Um nur einen Punkt ihres Kommentars heraus zu greifen: Es wäre geradezu ideal, wenn sich die Landschaft um die pendelnden Arbeitskräfte kümmern würde, denn dies bezahlen ihre Steuern ja schliesslich auch dort!

  24. Ivo Birrer said,

    January 19th, 2012, 14:28

    Da haben Sie wohl nicht ganz unrecht und doch: Dank der Pendler kann manche Firma in Basel überhaupt noch produktiv tätig sein und in Basel Steuern bezahlen. Abgesehen davon ging es in meinem Kommentar nicht ausschliesslich um BL-Pendler. Man denke nur an die ganzen Grenzgänger, ohne die in dieser Stadt auch schon lange Lichterlöschen wäre. Auch die suchen ihr Parkplatzglück vorwiegend auf dem Gebiet des Landkantons.

  25. Matteo Holtzer said,

    January 19th, 2012, 12:54

    Der Versuch, den Individualverkehr per Auto durch Schikanen zu unterbinden finde ich genauso intelligent wie wenn ich durch kleinere Bebbisäcke das Abfallaufkommen reduzieren wollte. Individualverkehr hat es immer schon gegeben und wird es immer geben und ich möchte einmal wissen, wieviel Trämli es bräuchte wenn alle auf den ÖV umsteigen würden (und wieviel mehr Haltestellen, was wiederum zu längeren Fahrtzeiten führt und überhaupt, wieviel Lärm wäre in der Stadt mit den ganzen Trams…).
    Wir brauchen keine Stadtplaner die die Strassen zu Hindernissen machen, wir brauchen Stadtplaner die unsere Gesellschaft ändern um den Individualverkehr auf ein Minimum zu beschränken. Wieviele bewegen sich tagtäglich von A nach B nur um vor einem Computer zu sitzen um zu arbeiten? Wie wäre es z.B. den Basler Firmen mit solchen Arbeitsplätzen eine 50% Homeoffice-Quote zu verordnen? Wieso liegt das Stücki im hinteren Ende der Stadt so dass jeder aus dem Schweizer Umland durch die ganze Stadt rösseln muss um dort hin zu kommen? (Habt ihr ernsthaft geglaubt aus D und F kämen die meisten Kunden?)… Ich denke die Sicht auf die Dinge muss geändert werden, dann kann man auch das Verkehrsproblem in den Griff bekommen.
    Und nein, ich besitze kein Auto, nur ein Velo und vom Stücki hab ich auch noch nie etwas gebraucht aber nur weil ich in der glücklichen Lage bin mein Leben ohne Auto zu meistern, gibt mir das nicht das Recht diejenigen zu verteufeln, die das nicht können.

  26. Hardy said,

    January 19th, 2012, 13:52

    Bravo!

  27. Dave said,

    January 19th, 2012, 13:02

    Frueher bin ich viel mit dem Auto in die Stadt zur Arbeit gefahren. Heute finde ich das muehsam. Ueberall Stau, Baustellen und sonstige Behinderungen. Allerdings finde die OeV genau so schlimm. Immer ueberfuellt. Da nehm ich doch besser das Velo.
    Es soll doch jeder selber entscheiden was er will. Das pendelt sich automatisch in einem sinnvollen Mass ein. Manche nehmen das Auto (obwohl immer Stau), andere das Velo (obwohl Basel nicht sehr toll ist fuer Velofahrer) und andere das Tram/Bus (obwohl zu Stosszeiten immer ueberfuellt).
    Den Leuten etwas vorzuschreiben ist der falsche Weg.

  28. Kurt Seiler said,

    January 19th, 2012, 13:41

    Tim Wiser:So lächerlich,hört sich an wie früher im Osten Deutschlands hinter der Mauer…….Am Besten gleich noch all den dämlichen Privatbesitz verstaatlichen und den Leuten befehlen,wie Sie sich zu kleiden und zu gegen haben,um formvollendetes Glück zu erhalten…..

  29. Tim Weser said,

    January 19th, 2012, 14:00

    Ich habe weder Privatbesitz noch das “Recht” auf Autofahren verteufelt. Es geht eben darum, dass gesteuert werden muss, weil die Auswüchse sonst katastrophal wären, da der Mensch per se eher egoistisch ist. Und zum Wohle der Allgemeinheit (also letztendlich damit sich auch selber) muss nun manchmal die individuelle Freiheit beschränkt werden. Und dazu gehört auch, dass nicht jeder allein sitzend in seinem PW in die Stadt fahren und dort direkt vor dem gewünschten Ort parkieren kann. Wie die Stadt aussähe wenn man das wollte, habe ich weiter oben skizziert.

  30. Hardy said,

    January 19th, 2012, 14:09

    Was würden wir dummen unmündigen Bürger nur anstellen wenn wir diejenigen welche für alle denken und lenken können nicht hätten? Es ist so leicht zu lesen welche “Kategorie” für sich in Anspruch nimmt besser zu wissen was gut und was nicht notwendig ist. Freies Denken passe, also wozu die Kinder noch in die Schule schicken – oder wenn trotzdem dann in eine einheitliche Schule welche den jungen Menschen verordnet was gut und schlecht ist damit später keine Zweifel mehr aufkommen.

  31. Daniel Seiler said,

    January 19th, 2012, 15:19

    Da haben wir sie wieder – die ÖV-Auto-Polemik. Autofahrer sind böse – nur ÖV-Benutzer sind gute Menschen…. Tatsache ist, dass bei der Städtezufriedenheitsbefragung (http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/stadt_und_region/bevoelkerungsbefragung_zuerich_1.13711476.html ) in allen Städten ca. 95% mit dem ÖV zufrieden waren, aber ca. 40% unzufrieden mit der Parkplatzsituation in den Innenstädten… Man kann jetzt unterschiedliche Schlüsse daraus ziehen oder einfach weiter auf die Autofahrer einschlagen…. Im Herbst sind ja dann Wahlen!!!

  32. Peter Waldner said,

    January 19th, 2012, 18:29

    So ein hanebüchener Unsinn, dieser Artikel. Reine, billige Stimmungsmache! Die Initiative schliesst die Altstatt ausdrücklich aus und die Innenstadt wird verkehrsfrei – da würden also auch keine Parkplätze gebaut. Sie würden dort gebaut, wo sie dringend benötigt werden – wo jetzt Leute wohnen und/oder arbeiten, die jetzt den Suchverkehr frequentieren. Dort, wo der Kanton mehr kostenpflichtige Anwohner-Parkkarten ausgibt, als er überhaupt Parkplätze zur Verfügung stellt. Dort, wo wegen des Mangels an Parkgaragen in Grossüberbauungen die wenigen Einstellplätze zu Preisen vermietet werden können, die sich bald keiner mehr leisten kann – und sich so dann wieder in den Suchverkehr einreiht.

    Ich weiss, wovon ich rede. Bin letzte Woche 1 3/4 Stunden rumgefahren, bis ich einen Parkplatz hatte, dort, wo ich wohne. Über 40 km – und das längst nicht zum ersten Mal!

  33. Hansjörg Giezendanner said,

    January 19th, 2012, 19:39

    Schluss mit der links-linken Verteileritis. Jeder soll selbst entscheiden, wie er in die Stadt fährt – und das wäre in mehr als 80% der Fälle das Auto, wenn der allmächtige Staat hier nicht gängeln würde. Ich fordere Kostenwahrheit beim öffentlichen Verkehr – weg mit allen Subventionen. Wenn das Einzelticket dann 10 Franken kostet, würden viele wieder zum flexiblen und flinken Automobil wechseln. Angesichts des niedrigen Benzin-Verbrauchs von Autos heute und dem rieisgen Elektro-Smog durch Drämmlis wäre eine Verlagerung hin zum PKW gelebter Umweltschutz. Das durch den Wegfall der Subventionen für die verkehrsbehindernden und lärmenden Rumpel-Drämmlis gesparte Geld kann man dann in einen grosszügigen und straff organisierten Parkplatzausbau stecken. Deshalb: JA, JA, und nochmal JA zur Parkplatz-Initiative!

    PS: Laut Umfragen wird die Basler Bevölkerung die Initiative grossmehrheitlich annehmen. Endlich wird der linken Gängelei ein knallharter Riegel vorgeschoben. Und das ist nur der Anfang bei der Wiedererweckung nationaler und bürgerlicher Tugenden!

  34. Lüthy Peter said,

    January 19th, 2012, 21:13

    Ach wie herrlich ist das: in dieser wortgiftigen Auseinandersetung einen derart ironischen Beitrag zu lesen. Richtiggehend zum Schmunzeln, wie Herr Giezendanner die Ewiggestrigen auf die Schippe nimmt. Einen witzigeren Beitrag gegen die Parkplatz-Initiative habe ich noch nicht gefunden. Parken als national-bürgerliche Tugend, grandios!

  35. Oliver Gisi said,

    January 20th, 2012, 7:49

    An alle, die ihre Freiheit hinter dem Steuerrad suchen und ihre Freizeit dort verbringen wollen: Unsere Stadt, insbesondere die Innenstadt, ist etwas älter als die Erfindung des Autos. Entsprechend ist sie nicht für die grosse Verkehrsmenge angelegt, die Sie ihr aufbrummen wollen. Vor allem aber: Wer immer in der Stadt wohnt, wird gegen die Initiative sein, denn mehr Autos und mehr Verkehr bedeuten nunmal weniger (Lebens-, Wohn- und Erholungs-)Qualität. Das lässt sich eben nicht wegreden, schon gar nicht mit Argumenten wie “Steuern”.

  36. Anh Toan said,

    January 25th, 2012, 8:03

    @Oliver Gisi: Genau, warum sollte unsere Stadt den modernen Bedürfnissen angepasst werden? Sie soll so bleiben, wie sie im Mittelalter gebaut wurde, das Auto ist schliesslich neu, und damit negativ.

    Dass mehr Strassen und mehr Parkplätze mehr Verkehr provozieren, ist bekannt und eigentlich logisch: Gibts am Ziel Parkplätze und auf dem Weg kein Stau, nimmt man das Auto, ansonsten nehmen soviele den ÖV, bis die Situation für die anderen akzeptabel wird.

    Autos haben in Stadtzentren nichts verloren, es braucht aber Parkplätze um die Autos zu parkieren, welche die Stadtbewohner benötigen, um aus der Stadt zu fahren, und die Besucher, die in die Stadt kommen: Wie @Peter Waldner schreibt geht die Initiative in die richtige Richtung: Kein Autoverkehr in der Innerstadt, aber die Möglichkeiten, mit dem Auto in die Stadt oder aus der Stadt zu fahren, verbessern.

  37. Adrian Haegele said,

    January 20th, 2012, 11:33

    Tatort Kreisel Wettsteinplatz: Jeden Morgen im Stoosverkehr werden die vom Claraplatz herkommenden Busse vom privaten Autoverkehr schikaniert, und müssen oft minutenlang warten, bis sie an die Haltestelle einfahren können. Ständig zwängt sich noch ein unvebesserlicher Automobilist vor.
    Die Innerstadt gehört auf den Achsen Messeplatz-Aeschenplatz und Messeplatz-Heuwaage grudsätzlich für den privaten Autoverkehr gesperrt, ausgenommen Taxis und Zubringerdienste.

  38. Kurt Seiler said,

    January 20th, 2012, 15:03

    Nun, die Clarastrasse ist ja schon mal autofrei. Aber was ist nur aus ihr geworden?
    Frau Schneider hat uns damals ja einen Boulevard versprochen.
    Dumm nur, dass sie uns damals nicht klar gemacht hat was sie unter einem Boulevard versteht.

  39. Pe said,

    January 23rd, 2012, 18:30

    Parkplatz, uf di wart i nämmli …

  40. Karl said,

    January 31st, 2012, 12:09

    Die Welt ist manchmal einfach. Und dann doch komplex. Wie kann man sonst erklären, dass jemand 70’000.- für ein Auto ausgibt und dann sollen 5 Franken Parkplatz Gebühren zu hoch sein pro Tag. Irgendwie lächerlich. Klar gibts auch solche, die sich bis aufs Zahnfleisch absparen, ob einen Wagen zu besitzen, und die haben dann für die Garage kein Geld mehr übrig. Die Massierung von Autos auf öffentllichem Grund ist deswegen im PLZ 4057 auch deutlicher zu spüren als im Grossbasel.
    Der Mensch ist aber letztlich widersprüchlich: Einerseits wollen alle mit Blick auf die grüne Wiese wohnen, und dann mit dem Auto gleich ins Wohnzimmer fahren können. Aber wehe, es fahren dann andere durch seine Strasse, oder jemand baut ein Haus vor seine Nase. Dann wird Zeder und Mordio geschrien. Für wohnliche, auch mittelpreisige Wohngebiete, braucht die Stadt aber Konzepte, welche den Autoverkehr einschränkt. Andererseits müssen die Anwohner gegenüber Auswärtigen bei den Parkplätzen priorisiert werden. Auch die Gewerbetreibenden haben natürlich ihre Bedürfnisse (bin selber einer), und für die Kunden solls auch noch Kapazitäten haben. Dies alles lässt sich kaum unter ein Dach kriegen, aber zumindest sollte man versuchen, vernünftige Lösungen zu finden zu einem Kompromiss, der die wohnliche Stadt aber immer auf Stufe eins setzt. Ich plädiere auch für eine Aufstockung der Kurzparkplätze, wo Kunden/Handwerker/Dienstleister schnell ihre Geschäfte machen können (für 10/20/50 Rp). Von denen hat es mir zuwenig. Dort fände dann eine konstante Umwälzung statt, wo keine Parkplätze den ganzen Tag lang okkupiert werden.

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